Quelle des nachfolgeden Textes = Fliehe aus des Lebens Schranken in die Freiheit der Gedanken: DIE VERA F. BIRKENBHL STORY von Rainer W. Sauer (Eine BRAIN.EVENTS -Veranstaltung):

Vera Felicitas Birkenbihl war zwar nur 153 cm groß, empfand dies aber nie als Handicap, denn sie besaß geistige Größe. VFB lebte beinahe fünf Jahrzehnte ihr Leben so, wie sie es wollte: als Freigeist und ebenso freier Mensch, war bis zu ihrem Tode auf der Suche danach, wie man mit dem menschlichen Intellekt möglichst „gehirn-gerecht“ umgehen und wie man dies anderen Menschen vermitteln kann. Diesem Ziel ordnete VFB ihr gesamtes Leben unter und gab ihr gesammelte Wissen in vielen Büchern und unzähligen Veranstaltungen an Dritte weiter – stets auf dem neuesten Stand der Neurowissenschaft und ihren eigenen Erkenntnissen.

Und da Vera F. Birkenbihl Science Fiction mochte, zudem großer STAR TREK-Fan war, übte die Einleitung jeder TV-Folge der Serie von Gene Roddenberry (»Space: the final frontier. (…) explore strange new worlds (…) to boldly go where no man has gone before!« / deutsch: »Das Universum, unendliche Weiten. (…) neue Welten zu erforschen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.«) eine starke Faszination auf sie aus. Für sie war unser Geist ebenso eine Art Universum, das es zu erforschen galt. Kein anderes Organ des menschlichen Körpers ist so komplex und sorgt mit rund 100 Milliarden Nervenzellen und seiner Vielzahl an Synapsen sowohl für die Steuerung der Körper-Physis als auch für unser bewusstes „Ich“ mit allen seinen Gefühlen und Denkprozessen, berichtete sie. Die Geheimnisse dieses Superorgans ergründete Vera Birkenbihl (damals noch ohne das ‚F.‘) seit Mtte der 1960er Jahre, als sie für sieben Jahre in den USA lebte, dort heiratete und studierte. Und dabei stellte sie fest, dass viele bekannte Amerikaner den zweiten Vornamen als Abkürzung nutzten, so etwa die US-Präsidenten Harry S. Truman, Franklin D. Roosevelt, Dwight D. Eisenhower oder Lyndon B. Johnson – das gefiel ihr und einer ihrer Lieblingssätze in der Folge war in etwa dieser:

Sie sprach diesen Satz auch in Richtung des Bayerischen Fernsehens, das im Jahre 1997 gleich in ihrer ersten „ALPHA“-Folge bei der Namensnennung das „F.“ vergessen hatte. Gleichwohl machte sie diese TV-Serie einem noch breiteren Fernsehpublikum bekannt, das in der jeweilien Nachbetrachtung im Gespräch mit Moderatorin Sabine Sauer auch erfuhr, als was VFB in ihrem bisherigen Leben so alles gearbeitet hatte: Es war ein LEBENS(ver)LAUF, in dem sie es tatsächlich von der Barfrau (in der USA) bis zu einer von wenigen Managementtrainerinnen (in Deutschland, Österreich und der Schweiz) gebracht hatte.

Vera F. Birkenbihl hatte zudem ein Faible dafür, ihre Leserschaft oder das Live-Publikum mit kleinen Sonderinformationen zu versorgen und es machte sie fuchsig, wenn man das ihr gegenüber als ein „Abschweifen vom Thema“ bezeichnete. Denn für sie waren auch solche Dinge essentiell, um den jeweiligen Gesamtzusammenhang des von ihr entwickelten und recherchierten Themas verstehen zu können. Und wenn sie die Neurowissenschaft – von Birkenbihl oft schlicht als Hirnforschung bezeichnet – auf deren aktuellen Stand durchschritt, wagte sie immer auch einen Blick durch die aus ihrer Sicht benachbarten Türen zur Philosophie, Esoterik und Allgemeinbildung. VFB nannte solche Sonderinfos »goodies« (im amerikanischen Sprachgebrauch sind dies „kleine Leckereien“) und hatte dieses Prinzip aus ihrer USA-Zeit mitgebracht, sprich: nützliche Info-Zugaben, gehirn-gerecht präsentiert als zusätzlicher Lern-Anreiz. Deshalb darf an dieser Stelle ein kleines BSA-»goodie« nicht fehlen:

Wussten Sie, dass „Birkenbihl“ von der Wortableitung her eine in früheren Jahrhunderten geläufige Bezeichnung für eine Erhebung oder einen Hügel vollen Birken war und „Felicitas“ lateinisch für „Glück / Fruchtbarkeit / Seligkeit“ steht, versinnbildlicht von der römischen Gottheit gleichen Namens. Und „Vera“ wiederum findet auch heute noch einen häufigen Gebrauch im slawischen/slawenischen Sprachraum und bedeutet dort „Glaube / Zuversicht / Vertrauen“. Im Sinne von VFBs esoterischen „über den Rand“-Betrachtungen von Zusammenhängen im Leben darf man sich darüber hinaus durchaus fragen: Waren Vera „Felicitas“ deshalb die Erkenntnisse des US-Amerikaners Martin SELIGman so nah?

Vera F. Birkenbihl 1973

Birkenbihl war die erste Ausbilderin und Trainerin Deutschlands, die etwas praktizierte, das man heutzutage Wissens-Infotainment nennt und sie brachte damit Moderationspraktiken aus dem US-Fernsehen der 1960er Jahre und dem der BRD der 1970er – u. a. repräsentiert durch Persönlichkeiten wie Heinz Haber oder Hoimar von Ditfurth – auf die Bühne von Stadthallen und Veranstaltungszentren. Unter anderem war es ebenso VFB, die das bewusste Lachen in der sonst recht spröden Welt des Trainings, der Pädagogik und bei Vorträgen etablieren konnte. Vera F. Birkenbihl war zudem bis zu ihrem Tode eine deutliche Kritikerin des „klassischen“ Schul- und Schulungssystems und damit eines stupiden Auswendiglernens, das von ihr als „stupides Pauken“ gebrandmarkt wurde.

Die (O-Ton) »Kaffeeholikerin« war spätestens seit Gründung ihres A-Verlags ihr eigenes Unternehmen, gründete ein Institut und vermarktete sich kurzzeitig gemeinsam mit Partnern als „Birkenbihl.Media“ und später alleine mit Hilfe externe Dienstleister. Um von Dritten unanhängig zu sein, erstellte sie stets auf eigene Kosten Ton- und Bildmitschnitte ihrer Seminare und Vorträge für Audio-Kassetten, CDs, VHS-Videos und DVDs und war bereits ab Mitte der 1990er Jahre mit einer eigenen Webseite präsent; das WordWideWeb war erstmals 1993/94 öffentlich zugänglich gemacht worden. Der Bayerische Rundfunk produzierte mit Birkenbihl TV-Reihen wie „ALPHA – Sichtweisen für das dritte Jahrtausend (siehe oben) oder „Kopfspiele„.

Ihre jährlicher Arbeitsroutine hatte sich bereits kurz nach dem Ableben ihren Vaters Michael Birkenbihl, mit dem sie Jahrelang gemeinsam in einem haus in Odelzhausen bei Dachau gelebte hatte, wie folgt gefestigt: Vom Herbst bis in das Frühjahr hinein, betrieb VFB Forschungen und Recherchen und reiste anschließend rund fünf Monate lang in ihren diversen Büromobilen von einer Seminar-Veranstaltung zur nächsten und dies über Jahrzehnte. Die einzige Ausnahme bildete ihr jährlicher Vortragsevent in der TU-Müchen im November. Und sie schrieb kontinuierlich Werk um Werk, denn nahezu jedes Vortragsseminar mündete in ein neues Buch. Teilweise war Birkenbil als Autorin so produktiv, dass sie kleinere Texte, aber auch Bücher, unter dem Pseudonym »Carola Algernon«* veröffentlichte, um noch mehr als üblich publizieren zu können. Den von ihr 1974 gegründeten „A-Verlag“ gab sie schließlich nach ihrem Umzug in das Umfeld von Bremen Ende der 2000er Jahre auf.

Vera F. Birkenbihl 1988

Vera F. Birkenbihl schrieb als Journalistin ebenso Artikel, Kolumnen und Texte für Tagungen und Kongresse sowie verschiedene Printmedien, darunter so unterschiedliche wie die FAZ (dort u. a. die beliebte „Gehirntraining“-Serie), Haufe, das JOURNAL für die Frau (= Brain-Management im Informations-Zeitalter, Selbst-Management, Kommunikation optimieren), ManagentSeminare oder die BILD am Sonntag-Serie „Ideen für ein besseres Leben“ und sie wurde ab Mitte der 1980er Jahre regelmäßig im DACH-Bereich (also: Deutschland, Austria und Schweiz) für Firmenevents und Fortbildungsveranstaltungen gebucht, darunter von 3M, der AOK, Bahlsen, BMW, Bayerische Rückversicherung, Citroën, DVS, Henckel, Hewlett-Packard, IBM, Krauss-Maffei, den Landessparkassen, Procter & Gamble, Quelle, Siemens, Sony, Sun Microsystems, Titmus, Vereinigte Versicherungen und Zenker-Hausbau.

Hierbei handelte VFB in der Branche der Redner und Speaker sogar fünfstellige Honorare aus, von denen viele Herren der Schöpfung nicht einmal zu träumen wagten. Am Ende hatte sie vor Steuern und Investitionen durch ihre Arbeit Millionen verdient, auch weil beinahe alle ihre Werke (deren Anzahl durch Auskopplungen und / oder Zusammenfassungen heute auf mehr als 100 angewachsen ist) Longseller mit bis zu 60 Auflagen wurden. Dies belegt ein Blick in die Deutsche Nationalbibliothek: diese listet von ihr mittlerweile insgesamt mehr als 1.250 Versionen von Büchern, Audiocassetten, CD-ROMs, Videocassetten und DVDs in ihren Beständen auf.

Keine Frage: Vera F. Birkenbihl hatte es in den 2010er Jahren mit Fleiß, Ausdauer, innovativen Ideen und Geschäfts-Konzepten sowie ihrer hartnäckigen Präsenz in einer nahezu männlich dominierten Branche ganz nach oben geschafft, war im Zenit ihrer Karriere angekommen. Eben das drückte die Eingangsbemerkung „sie lebte ihr Leben so, wie sie es wollte“ aus. Deshalb gab es bei ihr keinerlei Überlegungen, sich nach dem Erreichen des 65. Lebensjahres aus ihrer Berufung zurückziehen. Im Gegenteil: VFB plante für das zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts noch viele Dinge und fokussierte neue Ziele. Nein, kein Mensch will „einfach so“ von der Bühne abtreten, gerade das Universal-Talent Vera F. Birkenbihl nicht, denn sie genoss es, vor Publikum zu sprechen und dieses mit einer Leidenschaft für alle Dinge dieser Welt nahezu missionarisch weiterzubilden. Doch bei all ihren Aktivitäten schonte sie sich nie, verzichtete auf Urlaube oder Auszeiten, legte beim Körpergewicht zu, schlief nur noch unregelmäßig. Wegstreckengefährten stellten fest: ab dem Jahre 2005 alterte VFB sichtbar und musste wegen ihrer körperlichen Verfassung immer öfter kürzertreten. Bereits 2008 / 2009 wurden Birkenbihl-Veranstaltungen aus gesundheitlichen Gründen verschoben oder ganz abgesagt.

Aufgrund ihres angeschlagenen Gesundheitszustands gab sie Laster wie das Trinken von starkem Kaffee und das Rauchen selbstgedrehter Zigaretten auf, war in ein neues Domizil im Meeresnähe nahe Bremen umgezogen und hatte dort den Lehrbetrieb ihres Instituts neu aufgenommen. Dann jedoch klopfte das Schicksal unerwartet an die Birkenbihl-Tür: es war eine Krankheit die – wie so oft, wenn ein Mensch sein Leben rastlos ohne Rücksicht auf sein körperliches Befinden „für die Sache“ die er liebt lebt und Arztbesuche verschiebt – von ihr am Ende nicht mehr zu bändigen war.

Nein, kein Mensch will „einfach so“ von der Bühne abtreten, gerade das Universal-Talent Vera F. Birkenbihl nicht, denn sie genoss es, vor Publikum zu sprechen und dieses mit einer Leidenschaft für alle Dinge dieser Welt nahezu missionarisch weiterzubilden. Mitte 2010 konnte sie dann aber nur noch kurze Vorträge halten, »so 20 Minuten« wie sie selbst zugab, doch Medikamente halfen und man ahnt es: Obwohl Birkenbihl zeitweise mit einem Scooter auf die Bühne fuhr, da sie sich zu schwach zum Laufen fühlte und in den ersten zehn Minuten ihres Auftritts kaum richtig Luft holen konnte, lebte sie, desto länger sie redete und erklärte, wieder auf, wirkte mit jeder weiteren Minute jünger, frischer und lebendiger, setzte sich auch schon mal an ihr CASIO-Keyboard und spielte den Menschen vergnügt kleine Melodien vor.

Vera F. Birkenbihl Anfang 2011

Da wirkte Birkenbihl dann fast wie ein kleines Wunder für die Gäste ihrer Seminare, die glauten, dass gehirn-gerechtes Arbeiten / Denken / Vortragen / Lehren einem geschwächten Menschen helfen könne, über sich hinaus zu wachsen. Doch gab es am Ende ihrer Vorträge auch den besinnlichen Punkt „Einen Tag vor Deinem Tod – kehre um“ mit dem mahnenden Fazit: Da man nicht weiß, wann es einen Tag vor dem Tod sei, so VFB, solle man rechtzeitig umkehren. Einen Satz sprach sie dabei gebetsmühlenartig – ihn hatte sie schon mindestens seit 1992 im Programm: »Ich nehme keine Vorträge mehr an, wenn ich wüsste, dass ich morgen sterben könnte.« Die Botschaft war klar – sprich: „Dass ich heute hier bei Euch bin, zeigt, dass es bei Eurer Vera F. Birkenbihl noch lange nicht so weit ist!“

Und das Publikum nahm ihr diese Worte nur zu gerne ab. Vor allem als sie anlässlich ihres 40-jährigen Bühnenjubiläums im Oktober 2010 freudig mitteilte, dass sie angesichts ihrer Leibesfülle bereits am Abspecken sei. »Sieben Kilo sind schon geschafft. Wenn es mit dem Gewicht runter geht, geht es mit mir aufwärts«, berichtete sie und versprach, von nun ab für jedes Jahr ihrer Bühnenpräsenz ein Kilo abnehmen zu wollen.

Vera F. Birkenbihl 2011 in der Reha (Bildrechte: Dr. Dieter Böhm)

So drückte es einst die amerikanische Sängerin aus und auf diese Weise agierte Vera F. Birkenbihl. Tatsächlich hatte sie einen großen Teil ihres Übergewichts verloren und hegte den großen Wunsch, im Sommer 2011 mit dem Büromobil wieder zu ihrem Publikum zurückkehren. Bis dahin unterrichtete Birkenbihl in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen – auch in Form von Webinaren. Nicht dass wir uns missverstehen: Birkenbihl war hochintelligent und sie wusste, dass ihre Schluckbeschwerden und das immer öfter auftretende Sodbrennen einen Grund haben mussten, ahnte, dass der starke Gewichtsverlust ging nicht zu 100 Prozent auf ihre Initiative zurückging. Doch sie therapierte lediglich die Symptome, behandelte sich selbst und ließ sich Zeit mit ärztlichen Diagnosen. Im April 2011, unmittelbar vor ihrem 65. Geburtstag, nahm VFB endlich allen Mut zusammen und ging zum Medizin-Check. Ungläubig ließ sie ihn ein weiteres Mal machen, doch es änderte nichts am fürchterlichen Ergebnis: Ösophaguskarzinom – aggressiver Krebs im fortgeschrittenen Stadium, ohne wirkliche Aussicht auf Heilung und mit einer Lebenserwartung, die oft nur noch auf wenige Monate begrenzt ist.

Ihr wurde ein Palliativ-Team als Hilfe angeboten, doch Vera F. Birkenbihl lehnte ab, denn sie gab trotz eindeutiger Ärztemeinung die Hoffnung für sich selbst nicht auf und Bremer Mediziner riskierten eine schwierige Operation, die – auch dank eines wochenlangen künstlichen Komas – wesentlich besser verlief, als von den Experten erwartet. Im Grunde viel zu gut für die Ikone des gehirn-gerechten Lernens und Lehrens. Denn, da Totgesagte sprichwörtlich länger leben und die OP hauptsächlich zur Verlängeurng ihrer Lebenszeit gewagt worden war, wurde Birkenbihls Krankenzimmer von ihr kurzerhand zum „Krankenbüro“ umfunktioniert – es gab ja unendlich viel nachzuholen bzw. für die kommenden Monate und Jahre vorzubereiten. Nein, als praktisch-denkender Esoteriker, der Krankheit in Gesundheit umwandeln will, schonte sich VFB auch dieses Mal nicht, hielt sich nur kurz an ihre Genesungsvorgaben und entwickelte stattdessen neue Seminare über Behandlungsqualität für Ärzte und Pflegekräfte der Bremer Klinik.

Klein Westerbeck 9 in Osterholz-Scharmbeck 2010 (heute ist dort „Wusels Werkstatt“ ansässig)

Kurzum: VFB war unerschütterlich davon überzeugt, auch dieses Mal einer Krankheit des Körpers widerstehen zu können – andere Optionen gab sie sich nicht. In einem letzten Video ihres Assistenten Dr. Böhm wirkte sie stark, bewegte sich mit der Hilfe eines Rollators und scherzte, trotz schweren Atems. Doch es schwanden langsam die mühsam zurückerlangten Kräfte. Inmitten neuem ungebremsten Tatendrangs starb Vera F. Birkenbihl kurz vor dem Nikolaustag 2011 nachts nach einer Lungenembolie, die später als Folge ihrer schweren Erkrankungen bzw. deren Behandlung erklärt wurde. Sie verstarb innerhalb nur weniger Minuten alleine in ihrem Hause Klein Westerbeck 9, ohne dass es ihr möglich war, noch jemandem um Hilfe zu bitten. Ihr Tod kam auch deshalb unerwartet, da sie noch am Abend zuvor lange mit ihrem Assistenten telefoniert hatte. Gefunden wurde VFB am folgenden Morgen von ihrer Haushälterin; den Tod gab kurz danach Dr. Böhm bekannt..

Vera F. Birkenbihl ging 65-jährig von uns, nach über vier Jahrzehnten intensiver Forschungsarbeit. Sie verließ diese Welt, ohne dass sich ihr großer Wunsch, nämlich nicht nur vom Publikum sondern auch von der Wissenschaft gleichermaßen als Visionärin beachtet und geachtet zu werden, erfüllen konnte. Vielleicht auch wegen ihrer Asperger-Autismus-Erkrankung fehlte es VFB stets an Verständnis, weshalb die Welt außerhalb der eigenen Seminar-Blase, sie ein ums andere Mal für ihre Arbeit kritisierte. So urteilte beispielsweise der Hochschulanzeiger der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (… und dies obwohl die FAZ zuvor einen langen Text Birkenbihls über Spiegelneuronen und Gehirntraining veröffentlicht hatte …), ihr Buch „Stroh im Kopf?“ sei zwar (Zitat) „der Klassiker unter den Lern-Ratgebern“, jedoch „bausche“ sie darin das Thema Lernen „reichlich auf“. Noch schmerzlicher für VFB: So mancher Tipp Birkenbihls, schrieb die Frankfurter Allgemeine, sei „kalter Kaffee“. Andere Medien nannten Vera F. Birkenbihl gar, einen Wirtschaftstrainer mit esoterischer Schlagseite. Solche Vor- und Fehlurteile über ihre Arbeit trafen Birkenbihl bis zuletzt schwer, obwohl sie durchaus darum wusste, dass ihre Person, ihr Auftreten und ihre Sichweisen die Menschen polarisierten.

Nach ihrem Tode fanden sich in VFBs Institut in Osterholz-Scharmbeck nicht nur containerweise Bücher, allesamt mit Randbemerkungen und Notizen Vera F. Birkenbihls oder ihres Vaters (von deren Beständen leider eine große Menge entsorgt werden musste), unzählige Manuskripte und Zeichnungen – viele unvollendet – und auch fast 400 Aufzeichnungen aus vier Jahrzehnten an Vorträgen, Seminaren und Workshops auf Tonband, Tonkassetten, CD und MP3-Audiofiles sowie VHS- und Betamax-Videos, DVDs und Festplatten, Computer, Laptops und zwei iPads. Es scheint heute so, als hätte VFB beinahe ihr gesamtes berufliches Vortragsleben mitgeschnitten, von ersten Kassettenrekorder-Aufnahmen bei US-Army-Schulungen in den 1970er Jahren bis zu den letzten digitalen Videos. Auf der Bühne liefen über Jahre Mikrofon und Recorder oder die Kamera immer mit, zuhause zuletzt die Webcam oder das iPad.

Obwohl sie die Option „Tod“ nicht wirklich in Erwägung zog, so hatte Vera F. Birkenbihl doch an ein Testament gedacht. Die Ashoka Deutschland gGmbH (eine als gemeinnützig anerkannte und spendenfinanzierte, wirkungsorientierte Organisation aus München), wurde durch Birkenbihl als nahezu einziger Nutznießer ihres Erbes bestimmt, wickelte in den Monaten nach ihrem Tode die Auflösung des gesamten Hausstandes und ihres sonstigen Nachlasses ab. Lediglich ihre seinerzeitige Haushälterin und enge Vertraute im Rahmen ihrer Arbeit aus dem Umfeld der Birkenbihl-Uni durften selbst entscheiden, was von ihren umfangreichen Sammlungen an Büchern und Zeitschriften „gerettet“ werden sollte. Den Rest konnten sog. Ashoka-Fellows (dies sind von der Organisation ausgewählte Menschen, die die Gesellschaft zum Besseren verändern) sichten und was nicht von Interesse war, wurde in Containern entsorgt oder an Antiquariate verkauft.



Nebenbei bemerkt: Die weltweit einzigartige BIRKENBIHL SAMMLUNG nebst ihrem ARCHIV widmet sich seit 2020 der Aufgabe, NICHT NUR Werk und Wirken von Vera F. Birkenbihl zu erfassen, SONDERN EBENSO das ihres Vaters Michael Birkenbihl jun. (u. a. Train the Trainer“) und des Großvaters Prof. Dr. Michael Josef Maria Birkenbihl (u. a.“Nordische Volksmärchen“).

Wir versuchen ebenso, die letzten Geheimnisse der körperlich kleinen aber geistig so großen Populär-Wissenschaftlerin zu ergründen. Vor allem: Die Festplatten ihrer Mac- und PowerBooks bzw. Daten ihres iPads zu sichten und ggf. Manuskript-Fragmenten ihrer letzten unvollendeten Seminare zu den Themen „GENFORSCHUNG (Gen-Food, Gen-Manipulation etc.)“ und „DIE NEUROLOGIE DES ERFOLGES“ zu entschlüsseln. Und wir entwickeln langsam unsere KI-BIRKENBIHL weiter (weitere Infos dazu siehe dort!).

Man darf gespannt sein und ich werde sie darüber im Rahmen meiner Veranstaltungen und des VE|RA-Blogs auf dem Laufenden halten. Freuen würden sich BIRKENBIHL SAMMLUNG & ARCHIV, wenn wir weiterhin mit Sammlungsobjekten und / oder finanziellen Zuwendungen unterstützt werden.

In diesem Sinne Ihr Leiter von BIRKENBIHL SAMMLUNG & ARCHIV

Gedenkstein für VFB mit Riesenkatze aus Holz 2022 im Gedächtnis-Garten von BIRKENBIHL SAMMLUNG & ARCHIV in Jena

UP ANOTHER LEVEL

„Wenn ein Mensch beschließt, etwas zu tun, muss er den ganzen Weg gehen. Aber er muss wissen, warum er es tut, und dann erst seine Handlungen ohne Zweifel oder Reue fortsetzen.“ (Carlos Castaneda)

VERA F. BIRKENBIHL HAT SICH EIN LEBEN LANG DAFÜR ENTSCHIEDEN, MENSCHEN GEISTIG AUF EINE ANDERE, HÖHERE EBENE ZU BRINGEN. GEHIRN-GERECHTES LERNEN NANNTE SIE DAS UND SETZTE AUF DIE KOGNITIVE KOMPETENZ DES MENSCHEN, D. H. DIE SCHLÜSSELQUALIFIKATION DER WISSENGESELLSCHAFT. /// WIR HABEN UNS ENTSCHIEDEN, ALLES ZU SAMMELN, WAS DIE WELT MIT VFB VERBINDET … UND HIERZU GEHÖREN AUCH WERK UND WIRKEN IHRES VATERS UND DES GROSSVATERS. /// DIE BIRKENBIHL SAMMLUNG JENA IST ALSO EINE SAMMLUNG FÜR GLEICH DREI GANZ BESONDERE MENSCHEN.

WAS SIE FÜR UNS TUN KÖNNEN

UNSERE SAMMLUNG IST EINE PRIVATE NON-PROFIT INITIATIVE OHNE STAATLICHE ODER INSTITUTIONELLE UNTERSTÜTZUNG, DIE AUF SPENDEN UND ZUWENDUNGEN ANGEWIESEN IST.

WENN SIE ETWAS BESITZEN, DAS SIE MIT VERA F. BIRKENBIHL VERBINDET, DEREN VATER ODER GROSSVATER, UND SIE MÖCHTEN ES UNSERER SAMMLUNG ODER DEM ARCHIV HINZUFÜGEN, DANN SETZEN SIE SICH MIT UNS IN VERBINDUNG, GERNE AUCH VIA E-MAIL ÜBER: KONTAKT @ BIRKENBIHL.NET – VIELEN DANK!

G A L E R I E

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… mit BÜCHERN, VIDEOS, IDEEN & KONZEPTEN aus dem KOPF von Vera F. Birkenbihl und folgen Sie ihrem Weg!